Erhan Leblebici gewinnt PhD Award 2019 der Graduate School of Computational Engineering
13.01.2020
Der ehemalige Mitarbeiter am FG Echtzeitsysteme, Dr.-Ing. Erhan Leblebici, hat am 12.12.2019 den PhD Award 2019 der Graduate School of Computational Engineering für die beste Dissertation der Graduiertenschule verliehen bekommen. Seine Dissertationsschrift mit dem Titel „Inter-Model Consistency Checking and Restauration“ entstand im Kontext der modellbasierten Entwicklung von Produkten in verschiedenen Ingenieursdisziplinen (Softwaretechnik, Automatisierungstechnik, ...). Modelle werden dabei oft nicht nur zur Dokumentation, sondern auch zur Generierung der jeweiligen Endprodukte eingesetzt. Die Konsistenzhaltung der dabei entstehenden Modelle ist eine große Herausforderung; dies gilt insbesondere dann, wenn im Zuge des „Concurrent Engineering“ zeitgleich immer neue Versionen voneinander abhängiger Entwicklungsartefakte erzeugt werden. Modelltranformationen, insbesondere in der Form bidirektionaler Transformationen, versprechen hierbei Unterstützung durch die teilweise Automatisierung von Aktivitäten zur Konsistenzprüfung und zur Konsistenzwiederherstellung von miteinander verlinkten Modellen.
Herr Dr.-Ing. Leblebici befasste sich in seinem Dissertationsvorhaben mit einer besonderen Form der Spezifikation bidirektionaler Transformationen, den sogenannten Tripelgraphgrammatiken (TGGen). Sie erlauben die grafische, regelbasierte Beschreibung von Konsistenzbeziehungen zwischen Paaren von Modellen und unterstützen die bidirektionale Propagation von Änderungen sowie die Verwaltung von Korrespondenzbeziehungen (Traceability Links) zwischen voneinander abhängigen Modellen auch dann, wenn die betrachteten Transformationen weder informationsverlustfrei noch eindeutig determiniert sind. Adressiert wurden in der Arbeit dabei
* der Einsatz TGG-basierter Ansätze zur Konsistenzprüfung und -Verlinkung unabhängig voneinander erstellter Paare von Modellen und
* die feingranulare inkrementelle Propagation von Änderungen zwischen Modellen zur Wiederherstellung ihrer Konsistenz
* unter erstmaligem Einsatz von inkrementellen Pattern-Matching-Techniken und Integer-Linear-Programming-Techniken.